Lido Venedig

Als Goethe 1786 die Insel besuchte, gab es hier nur Fischer, ein paar Mönche und viele Dünen. Dann, vor nicht ganz 100 Jahren: Von der Dünenlandschaft zum mondänen Badeort von 0 auf 100.

Als Lido (vom lateinischen litus, "Strand") wird im Italienischen eine langgestreckte Nehrung bezeichnet, die eine Lagune vom offenen Meer trennt. Weltbekannt ist der Lido di Venezia, der mittlere, Venedig gegenüber liegende Teil der Nehrung, die von Jesolo bis Chioggia reicht.

Er entwickelte sich im 19. Jahrhundert zum mondänen Seebad mit luxuriösen Hotels. Hier wird auch im Rahmen der Filmfestspiele der Goldene Löwe vergeben. Als Schauplatz von Thomas Manns Tod in Venedig (ggf. zum Nachlesen: Der Tod in Venedig) fand er Eingang in die Literatur.

Als Lido (vom lateinischen litus, "Strand") wird im Italienischen eine langgestreckte Nehrung bezeichnet, die eine Lagune vom offenen Meer trennt. Weltbekannt ist der Lido di Venezia, der mittlere, Venedig gegenüber liegende Teil der Nehrung, die von Jesolo bis Chioggia reicht.

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Unterkunft in Lido Venedig





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Wochenmarkt

Lido Venedig

wo Area Mercatino (siehe Karte)
wann jeden Donnerstag
von 7-14:00 Uhr

Attraktionen

am Lido di Venezia

LiveCam Marina di Venezia

Wer mit dem Schiff von Venedig oder Punta Sabbioni (Jesolo) am Lido ankommt, der tut dies im Stadteil Santa Maria Elisabetta. Hier sind auch die Strände, die den Lido berühmt gemacht haben.

Dieser Teil der Insel erstreckt sich um die Allee, die von den Quattro Fontane nach San Nicolò führt. Dort liegen fast alle Hotels, Pensionen und Villen, die aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jhs. stammen und im Stil ihrer Zeit - im Jugendstil - erbaut wurden. Viele haben diese architektonischen Feinheiten zum Glück behalten.

Ein Spaziergang lohnt sich. Achten Sie auf die Fassaden, Eingänge und Gartentore! Dort liegen auch die renommiertesten Strände des Lido di Venezia. Hier begann alles, hier, nur einige Meter vom heutigen Strand des Hotels Des Bains entfernt, entstand der "moderne" Lido.

In der Ausgabe vom 4. Juli 1857 der Gazzetta Ufficiale di Venezia - in Venedig sind noch die Österreicher an der Macht - finden wir ein ungewöhnlich langes Inserat, in dem man lesen kann, dass "Für die Öffentlichkeit die neue und grandiose Badeanlage direkt am Meer am Strand von S. Maria Elisabetta auf dem Lido eröffnet wurde. Besitzer ist Giovanni Fisola...".

Die Badedauer wird auf eine Stunde festgelegt, die Damen baden von den Herren getrennt und der Eintrittspreis in der 1. Klasse beträgt eine österreichische Lira. Es war die Sternstunde des modernen Lido.

In Folge kam die Errichtung einer Anlegestelle für das Dampfschiff von und nach Venedig und die Einführung eines Omnibusses zu den Strandbädern. Der richtige Erfolg stellte sich aber erst ein, als man die Strandhütte erfand: ein Mittelding zwischen Umkleidekabine und Häuschen, die es Familien ermöglichte, den Tag am Meer zu verbringen.

Um 1900 entstanden die großen Hotels, das Des Bains am Strand und das Hotel Lido an der Lagunenseite. Letztgenanntes, für die wohlhabende Bürgerschicht errichtet, gibt es heute nicht mehr. Das Des Bains, exquisiter Treffpunkt des europäischen und vor allem österreichischen Hochadels (Thomas Mann wohnte in eben diesem Hotel), hat im Jahr 2000 sein hundertjähriges Jubiläum gefeiert.

Hinzu kam 1906 eine elektrische Straßenbahn, mit der man alle großen Hotels bequem erreichen konnte. Und das Hotel Excelsior überstrahlte alle. Hier stiegen nun die reichen Landbesitzer und Unternehmer ab, aber zum überwiegenden Teil fast nur Mitglieder der wichtigsten Königshäuser und die reichsten Bankiers und Industriebosse aus Übersee.

Dieser Teil des Lidos, Quattro Fontane, besitzt die dichteste touristische Infrastruktur, wie das Kinopalais mit Nebenbauten, das Casino und das berühmte Hotel Westin Excelsior. Dafür gibt es eine ganz einfache Erklärung. Es ist, von Venedig kommend, schlichtweg der nächstgelegene Strand.

Weil das schon immer so war, nutzten die Venezianer diesen Abschnitt nicht nur als Sandreservoir, sondern speziell auch zum Flirten. Eh klar. Baden und Schwimmen war damals noch wirklich empfehlenswert. Im 16. Jahrhundert handelte es sich um den einzigen Ort der Insel, auf dem es ein "Ferienhaus" gab; nämlich das der Patrizierfamilie Pisani (die nebenbei diverse andere "Ferienhäuser" unterhielt, darunter die berühmte Villa Pisani an der Brenta).

An seiner Stelle wurde später ein Gebäude erbaut, das heute zu den am meisten geschätzten Hotels am Lido gehört: Das Kinopalais und das Casino geben ein deutliches Bild über die Bedeutung des Lidos während ihrer Entstehung. Deren Ausmaße und Ausstattung reichen selbst heute noch aus, um so wichtige Veranstaltungen wie die Biennale mit Tausenden von Teilnehmern aufzunehmen.
Welche Voraussicht - wurden doch diese beiden Gebäude innerhalb kürzester Zeit in den Jahren 1937-1938 errichtet.

Das Kinopalais errichtet in sechs Monaten, das Casino gar in acht! An ihrer Stelle stand fast 100 Jahre lang ein Gebäude, das der Gegend seinen Namen gab - die Festung der Vier Brunnen, Quattro Fontane - von den Österreichern als Erweiterung einer bereits bestehenden in der Mitte des 19. Jhs. errichtet.

So wird ein landschaftlich einmaliger Küstensaum genannt, der Malamocco gegenüber liegt. Sein Name leitet sich von dem Kloster ab, das zusammen mit einem Friedhof und einer Festung im Zentrum lag. Viele große Dichter wurden von der zauberhaften Athmosphäre dieses Ortes inspiriert. (Goethe, Byron, Shelley, De Musset...)

Die Festung war nicht mehr erhalten, aber dafür Teile des alten Schutzwalls. Diese 5,20 Meter hohe Mauer versperrte den Zugang zum südlichen Teil der Insel in Richtung Malamocco und führte entlang des Strandes und des Kanals zum Hafen. Sie trennte den nördlichen Zipfel vom restlichen Eiland als Bollwerk gegen feindliche Angriffe der Türken.

Venedig hatte den kompletten Lido mit Befestigungsanlagen abgesichert und Reste dieser Wehranlagen kann man noch an einigen Stellen entlang der Murazzi bei Ca`Bianca, den Terre Perse, Malamocco und auf dem wunderschönen Golfplatz Circolo Golf bewundern.

Auf S.Nicolò befindet sich auch der Flughafen Nicelli und das Krankenhaus. Das riesige Areal dieses Spitals soll zu einem Kurzentrum ausgebaut werden.

Kloster San Nicolò

Liegen hier die Überreste des Nikolaus?

Dieses Benediktinerkloster entstand zwischen 1043 und 1053 und beherbergt in der romanischen Basilika die umstrittenen Reliquien des Hl. Nikolaus von Myra. Sie wurden -wie so vieles - von den Venzianern 1096 aus dem Hl. Land heimlich entwendet. Denselben Diebstahl soll jedoch 9 Jahre später auch die Stadt Bari begangen haben - entscheiden Sie selbst, welcher Stadt Sie größeres Vertrauen schenken. 

Von kunstgeschichtlichem Interesse ist die Kapelle und der Kreuzgang. In San Nicolò liegt auch der alte jüdische Friedhof. 1386 erhielt die jüdische Gemeinde von Venedig diesen Platz zugewiesen. Damals konnten die Juden nur in ihren banchi (=Stände) Handel treiben und Geld verleihen.
Wohnen mussten sie im Hinterland. Erst 1516 wurde dieses Verbot aufgehoben, als die Republik den Juden einen eigenen Bereich in der Stadt zuwies, um ihre Wirtschaftskraft besser auszunutzen und sie gleichzeitig besser kontrollieren zu können. Dort entstand daraufhin das erste Ghetto der Welt.

Jede noch so kleine Geschichte des Lidos beginnt in Malamocco. Dieser freundliche und malerische Ort mit seinen Kanälen, Gassen, großen und kleinen Plätzen und seinen niedrigen, dichtgedrängten Häusern ist ein kleines, aber getreues Abbild Venedigs, dessen Stadtwerdung in engem Zusammenhang mit der Entwicklung der Insel stehen.

Wenn Sie zum Lido kommen und die kleine Ortschaft Malamocco links liegen lassen, dann verzichten Sie darauf, sich vorzustellen, wie die Insel vor etwa 100 Jahren ausgesehen hat.
Damals lebte fast die gesamte Bevölkerung von ca. 1000 Einwohnern in diesem Ort, der nicht nur der Sitz der Gemeinde Lido sondern auch die einzige Ortschaft auf der Insel war.

Als gegen Ende des 19. Jahrhunderts der Lido di Venezia vom Fremdenverkehr entdeckt wurde, behielt allein Malamocco seinen dörflichen Charakter.

Alberoni ist der jüngste Teil der Insel, wahrscheinlich nicht mehr als 700-800 Jahre, daher ist er nicht so stark verbaut. Der Strandteil ist eines der wenigen verbliebenen Dünengebiete der antiken hochadriatischen Küste und daher reich an seltenen Tier- und Pflanzenarten, die von der Strandlinie aus in 5 Streifen vorkommen.

Hinter dem Dünenstreifen gibt es ein großes Waldstück, danach dahinter den phantastischen Golfplatz zwischen Tannen, Linden, Ahorn, Weiß- und Schwarzpappeln. Einer der 10 anspruchsvollsten Golfplätze Italiens! Im Süden begrenzt ein weit in das Meer hinausreichender Damm den Strand.

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